Umwelt, Klimaschutz und Energie


Wir unterstützen das Ziel der Stadt Freiburg, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein. Dabei sehen wir die größten Potentiale im Ausbau der CO2-neutralen Energieerzeugung, in der Energieeinsparung und in der Wärmeversorgung. Durch den derzeit zügigen Ausbau der klimaneutralen Nahwärmenetze im Freiburger Westen und die umfassende Nutzung der Tiefengeothermie durch die Badenova erreichen wir enorme CO2-Einsparpotentiale. Auch der eingeleitete und fortschreitende massive Ausbau der klimaneutralen Energieerzeugung durch Photovoltaik, Bioenergie, Wasser- und Windkraft leistet wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.


Die Stadt Freiburg hinkt aber aus finanziellen und personellen Gründen beim Ausbau der Photovoltaik auf eigenen Gebäuden hinterher. Soweit die Stadt wegen fehlender Finanzmittel die Belegung geeigneter städtischer Dächer und Flächen in der langfristigen Planung nicht bis 2030 vollständig vornehmen kann, muss sie die freien Flächen jetzt schon an Genossenschaften und Bürgerprojekte verpachten, damit der zügige Ausbau mit privaten Finanzen erfolgen kann. Im Bereich der Mobilität wird die fortschreitende Elektrifizierung des Individualverkehrs und insbesondere die Ausstattung des ÖPNV durch E-Busse den Fortschritt bringen, sofern auch die Stromerzeugung vermehrt klimaneutral erfolgt.


Schon seit Jahren verpasst die Stadt bei der Sanierung städtischer Gebäude Chancen, indem große Summen in Leuchtturmprojekte und in Handlungsfelder investiert werden, deren faktische Auswirkungen auf den Klimaschutz sich nur schwer messen lassen. Die von der Stadt bereitgestellten Mittel für Klimaschutz in Millionenhöhe sollten vor dem Hintergrund der sehr angespannten Haushaltslage vor allem dort zum Einsatz kommen, wo es den größten konkreten und messbaren Nutzen für Klimaschutz, städtische Pflichtaufgaben und für die Verbesserung der Klimabilanz gibt. Diese Schnittmenge sehen wir im Bereich der energetischen Sanierung von Gebäuden, die die Stadt an Kulturinstitutionen und soziale Träger vermietet. Dies dient dem Klima und entlastet die Mieter von hohen Energiekosten.


Wir unterstützen die Vernetzung unserer Betriebe bei der Energieerzeugung und -nutzung sowie beim innovativen Austausch über Energieoptimierungen im Rahmen der Green-Industrie-Parks des Industriegebietes Nord und des Gewerbegebietes Hochdorf. Insbesondere bei der Nutzung der industriellen Abwärme in Wärmenetzen wurden schon hervorragende Erfolge erzielt.

Nachhaltigkeit bedeutet mehr als nur maximale CO2-Einsparung. Nachhaltigkeit muss gleichzeitig Ökologie, Soziales und Finanzen verbinden und darf das eine nicht auf Kosten des oder der anderen vernachlässigen. Unsere kommunale Klimapolitik muss mehr sein als nur ökologisch nachhaltig. Sie muss vor allem sozial gerecht gestaltet werden und finanziell auf soliden Beinen stehen, damit auch künftige Generationen einen Handlungsspielraum haben. Wir fordern, dass der ökologische Nutzen einer Sanierung und auch bei Investitionen im Neubau im vertretbaren Verhältnis zu den tatsächlichen Kosten der Maßnahme steht. Dieses Kosten-Nutzen-Verhältnis ist nicht immer gewährleistet.
Die optimale energetische Sanierung ist nicht für jeden bezahlbar, auch nicht für die Stadt.


Unsere Herangehensweise an den Klimaschutz basiert daher darauf, ein Gleichgewicht zwischen ökologischer und finanzieller Nachhaltigkeit herzustellen. Je mehr die Energieversorgung klimaneutral erfolgt, desto mehr kann von ineffizienten Spitzenanforderungen im Bereich Gebäudesanierung abgewichen werden. Über die fortschreitende CO2-Bepreisung wird die Energieeinsparung auch wirtschaftlich rentabel. Deshalb müssen nicht die höchsten Sanierungsstandards regulatorisch durchgesetzt werden, sondern man kann die Investitionsentscheidungen dem jeweiligen Hauseigentümer entsprechend seiner finanziellen Leistungsfähigkeit und der baulichen Situation seines Gebäudes überlassen.


Der Klimawandel zeigt deutlich die Notwendigkeit einer Klimaanpassungsstrategie gerade in einer Stadt auf. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten muss daher die Begrünung und Bewässerung der Stadt ausgebaut werden, nicht zuletzt auch durch die Begrünung von Fassaden und Dächern. Im öffentlichen Raum wollen wir Trinkwasserbrunnen und an heißen Tagen auch Benebelungsanlagen fördern. Im Rahmen der Sanierung städtischer Gebäude muss auf die angemessene Verschattung gerade auch aus gesundheitlichen Gründen und wegen des Arbeitsschutzes ein besonderes Augenmerk gelegt werden.

UNSER PROGRAMM

FÜR DIE FREIBURGER

KOMMUNALWAHL 2024

zum PDF Download
Share by: