Mobilität und Verkehr


Wir setzen uns für eine ausgewogene und vernünftige Mobilitätspolitik ein, bei der alle Verkehrsarten angemessen Berücksichtigung finden. Dabei hat der öffentliche Personenverkehr Vorrang vor den anderen Verkehrsarten. Die Zukunft liegt in der digitalen Vernetzung aller Mobilitätsanbieter und Nutzer, angefangen über Leihfahrräder, verschließbare Parkstände, E-Motorroller, Carsharingangebote, über alle Angebote des ÖPNV bis hin zu der aktuellen Auslastung der Verkehrsmittel, dem Anzeigen von Staus und Verspätungen und der aktuellen Auslastung der Parkplätze und Parkhäuser. Dann kann Jede und Jeder das für seine Bedürfnisse richtige Verkehrsmittel jeweils aktuell wählen.


Mobilitätspolitik

Die nicht notwendige und ideologisch bedingte Verdrängung und Vergrämung der Autos aus der Stadt tragen wir nicht mit. Auch die übermäßige Erhöhung der Parkgebühren im öffentlichen Raum und der Bewohnerparkgebühren wollen wir verhindern. Bewohnerparkzonen werden ausgewiesen, um den Bewohnerinnen und Bewohnern in bestimmten Gebieten ein Recht auf Parken einzuräumen und an diesen Stellen ortsfremdes Parken über die Gebührenerhebung abzuhalten. Aus diesem Grunde gibt es diese Zonen nur in bestimmten Gebieten mit hohem Parkdruck. Natürlich sollte die Nutzung öffentlicher Flächen durch das Abstellen von Autos einen angemessenen Preis haben. Aber 180 € im Jahr für Anwohner sind mehr als genug. Einer weiteren Erhöhung werden wir uns entgegenstellen. Dabei ist zu bedenken, dass viele Bewohner wegen ihrer Wohnung in der verdichteten Stadt keine Alternative zum Abstellen ihres Fahrzeuges im öffentlichen Raum haben. Das bevorrechtige Handwerkerparken sollte für Handwerksbetriebe „im Einsatz“ einfacher und unbürokratischer organisiert werden. Der weitere Ausbau des Radvorrangnetzes RadNetzplus in der Stadt und die Radschnellwegverbindungen in das Umland sind sinnvoll und notwendig und werden auf der Basis der bereits vorliegenden Planungen von uns unterstützt. Dabei sind bei der Konkurrenz der Verkehrsflächen mit anderen Nutzungen vernünftige Kompromisse zu finden.


Wir wollen auf den Hauptverkehrs- und Verbindungstraßen in Freiburg wegen des Verkehrsflusses weiterhin Tempo 50 zulassen. Tempo 30 immer dort, wo aus Sicherheits-, Umweltschutz- und Lärmschutzgesichtspunkten diese reduzierte Geschwindigkeit notwendig und sinnvoll ist. Gerade auch in Wohngebieten und verkehrsberuhigten Bereichen ist Tempo 30 weitgehend akzeptiert.

Fußgänger

Bei der weiteren Neuordnung des Verkehrsraums und beim notwendigen weiteren Ausbau der Radwege müssen insbesondere auch Fußgänger und mobilitätseingeschränkten Personen den notwendigen Raum und mehr Sicherheit eingeräumt bekommen. Auch die Barrierefreiheit muss im Rahmen von Neubauten gewährleistet sein und an priorisierten Stellen müssen Nachbesserungen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten erfolgen.


Wir begrüßen den vermehrten Aufbau von Sitzgelegenheiten in der Stadt und befürworten den Ausbau insbesondere an Plätzen und Grünanlagen mit hoher Aufenthaltsqualität. Die Sicherheit der Fußgängerinnen und Fußgänger ist häufig auch durch das Verhalten rücksichtsloser Radfahrer gefährdet. Deshalb sollte die Verkehrspolizei häufiger auch Radfahrer kontrollieren und dem städtischen Vollzugsdienst muss über eine Rechtsänderung die Erlaubnis eingeräumt werden, auch im fließenden Verkehr Kontrollen vornehmen zu dürfen.


Ausbau des Schienen- und Stadtbahnnetzes

Wir haben als Stadt Freiburg im Verbund mit den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen enorme Finanzmittel in den Ausbau des Schienennetzes auf der Kaiserstuhl- Höllental- und Elztalbahn investiert. Umso ärgerlicher ist es, dass die Regio-S-Bahn zwischen Breisach und Neustadt sowie zwischen Müllheim und Elzach aktuell massive Qualitätsdefizite aufweist. Fehlendes Wagenmaterial und fehlendes Personal führen zu massiven Komfort- und Zuverlässigkeitseinschränkungen, die die Akzeptanz des Schienen-Personenverkehrs massiv beeinträchtigen. Wir wirken weiterhin über unsere Vertretung im Zweckverband Regio-Verkehr-Freiburg ZRF auf das Landesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn ein, diese Defizite schnellstmöglich und umfassend zu beseitigen.


Als zentraler Ankunftsort für Reisende aus dem Fernverkehr und Pendler aus der Region kommt dem Freiburger Hauptbahnhof ein besonderer Stellenwert zu. Wir setzen uns deswegen für einen einfachen, barrierefreien sowie funktionierenden Zugang zum Bahnhof und Umstieg zwischen Bahn, Straßenbahn und Bus ein.


Freiburg hat schon jetzt ein hervorragend ausgebautes von der VAG betriebenes ÖPNV-Netz. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt tragen die Kosten dieses hohen Standards durch jährliche Zuschüsse an die VAG von ca. 40 Millionen Euro im Jahr 2024. Dieses Netz soll sukzessive im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten weiter ausgebaut werden. Dabei ist es unabdingbar, auch Unterstützung vom Land und vom Bund einzufordern.


Der Ausbau der Stadtbahnlinie 1 Littenweiler bis zum Kappler Knoten dient nicht nur einer besseren Anbindung des Stadtteils Littenweiler an das Stadtbahnnetz, sondern schafft auch durch zwei zusätzliche Bahnübergänge eine bessere Verbindung des Stadtteils über die Bahnlinie hinweg. Es handelt sich um ein regionales Verkehrsprojekt, das dem aus dem Osten, dem Dreisamtal und dem Schwarzwald in die Stadt kommenden PKW-Verkehr eine Parkmöglichkeit in einem Parkhaus und den Umstieg auf die Stadtbahn ermöglicht. Auch der Umstieg von der Höllentalbahn auf die Stadtbahn am Bahnhof Littenweiler wird unkompliziert möglich. Dies entlastet die östlichen Stadtteile bis hin zur Innenstadt von viel Parksuch- und Pendlerverkehr und schafft dort mehr Raum für die Bewohner. Durch die Stationierung von Carsharingfahrzeugen ist sowohl für Berufs- als auch Freizeitpendler der Umstieg auf ein Fahrzeug in Richtung Dreisamtal und Schwarzwald unkompliziert möglich.



Der Lückenschluss im Netz vom Europaplatz bis zur Breisacherstrasse, über den Friedrichring und die Straße zur Unterführung, schafft eine zweite Ost-West-Verbindung der Straßenbahnlinien über die Bahngleise. Dadurch wird insbesondere die stark belastete Stadtbahnbrücke entlastet und für den dortigen Engpass gibt es bei Verkehrsstörungen eine Umfahrung. Die frühzeitige Einbindung des neuen Stadtteils Dietenbach in das Stadtbahnnetz ist unverzichtbar für ein umweltfreundliches Mobilitätskonzept. Eine Machbarkeitsstudie für eine Straßenbahnverbindung des Stadtteils Sankt Georgen steht schon seit vielen Jahren an und muss jetzt realisiert werden. Dies insbesondere auch, weil weitere Bauvorhaben in St. Georgen durch eine Machbarkeitsstudie für eine mögliche Trassenführung abgestimmt werden müssen.


Schnellbusverkehr

Der erprobte und jetzt ausgebaute Schnellbusverkehr von den Tuniberg-Ortschaften direkt in die Innenstadt verkürzt die Fahrzeiten beträchtlich, hat sich bewährt und soll beibehalten werden. Gleiches ist auch für Hochdorf zu prüfen.


Stadttunnel

Die CDU setzt sich für die weitere Planung und den Bau des Stadttunnels vom Ganter Knoten bis zur Kronenbrücke ein. Dieser wird aus Bundesmitteln finanziert. Dadurch werden 60 - 80 % des PKW- und 75 - 90% des LKW-Verkehrs unter Freiburg durchfahren, was die Stadt massiv von den Verkehrsproblemen der B 31 entlastet. Dies schafft Raum für die Erweiterung der Innenstadt an die Dreisam und lässt eine städtebaulich anspruchsvolle Freiraumplanung zu.


Anschluss Bebelstraße in Hochdorf
Im Einvernehmen mit der Ortschaft Hochdorf fordert die CDU die zügige Planung und Verwirklichung des seit Jahrzehnten versprochenen Anschlusses des Gewerbegebiets Hochdorf an die Autobahnanschlussstelle Freiburg-Nord über die Verlängerung der Bebelstraße. Der Anschluss muss unabhängig von der Finanzierungsregelung mit der Deutschen Bahn vor Beginn der Bauarbeiten der neuen Rheintalbahn fertiggestellt werden.


B3-neu Umfahrung Zähringen

Bereits seit Ende der 1970er Jahre ist zur Verkehrsentlastung von Zähringen und der gesamten Nordstadt die Bündelung des Verkehrs auf der B3 stadtein- und -auswärts auf der Isfahanallee und ein neuer Anschluss der B3 an die Zinkmattenstrasse im Industriegebiet Nord geplant. Nach dem Abschluss notwendiger Vorarbeiten in 2023 ist der Baubeginn nunmehr für 2026 vorgesehen. Wir setzen uns dafür ein, diese Umfahrung zu priorisieren und auch die damit verbundenen städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen rund um die Zähringer- und Waldkircherstrasse baldmöglichst zu realisieren. Dieser Umbau ermöglicht auch, die Radvorrangrouten über die Isfahanallee nach Norden fortzuführen und für den Radverkehr aus Emmendingen und Vörstetten eine besser ausgebaute nordwestliche Route in die Stadt zu erschließen. Das führt zu einer beträchtlichen Entlastung des aus Nordosten über Zähringen in die Stadt führenden Radschnellwegs 6 (RS 6) aus Richtung Denzlingen/Waldkirch.


Erhalt des Flugplatzes
Die CDU Freiburg setzt sich für den Erhalt des Flugplatzes in Freiburg über das Jahr 2031 hinaus ein. Der Flugplatz ist ein wichtiger Baustein unserer Verkehrsinfrastruktur. Für den dort stationierten Rettungshubschrauber Christoph 54 und für Organtransplantationsflüge an die Universitätsklinik Freiburg ist er unverzichtbar. Aufgrund des neuen GPS-gesteuerten Instrumentenanflugverfahrens können die Organtransplantationsflüge nun rund um die Uhr mit ihrer lebenserhaltenden Fracht direkt auf dem Flugplatz Freiburg landen. Daneben ist der Flugplatz Ausgangs- und Zielflugplatz für Geschäftsflüge und auch für Flüge des SC Freiburg und von Bundesligavereinen direkt vom und zum Stadion.


Der Flugplatz ist aber auch ein hervorragender Biodiversitätsstandort. Er ist einer von zwei überregional bedeutsamen urbanen Habitat-Komplexen in Freiburg von höchster Artenschutzrelevanz. Diesen gilt es zu erhalten. Die Frischluftschneise schafft gutes Klima im Freiburger Westen und in der Stadt und minimiert die Aufheizung der Stadt gerade in Zeiten des Klimawandels. Eine Wohnbebauung wäre ohnehin aufgrund der Nähe zum Stadion baurechtlich ausgeschlossen.

UNSER PROGRAMM

FÜR DIE FREIBURGER

KOMMUNALWAHL 2024

zum PDF Download
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